Idyllisch gelegen neben einem kleinen Bächlein stand die Chika. Im Frühling hatten alle Holzteile noch einmal frischen Lack bekommen, um gut durch den Regen zu kommen. Aber dass das kleine Bächlein einmal auf 2,50m Wasserhöhe ansteigen würde, das konnte keiner ahnen. Da war plötzlich kein Bach mehr, sondern ein reißender Fluss, der alles mit sich nahm, selbst alte Bäume. Ein Seitenteil der Chika hatte sich im Stacheldraht festgehakt. Das ist das einzige, was noch gefunden wurde von der Chika. Ein kleiner Verlust verglichen mit dem, was viele andere Menschen in den Fluten verloren haben, bis hin zum eigenen Leben. Und trotzdem macht es mich traurig, dass dieser kostbare Rückzugsort nun verschwunden ist. Immerhin, das Haus in Unterdalmerscheid von Frederike wurde von der Flut verschont und freut sich nach wie vor auf Menschen, die in diesem wunderschönen Tal auftanken und nachts den Hirschen beim Röhren lauschen wollen.
Pferdekino im Bett – die Chika-Saison ist eröffnet
Eine Woche lang habe ich gewerkelt auf dem wunderschön lebendigen Pferdehof von Renate in Diemitz. Ich habe Pferde beobachten und mich im klaren Wasser des Waldsees erfrischen können. Nun stehen sie wieder, meine beiden Chikas. Da sie mobil sind, konnten wir für diese Saison etwas Neues ausprobieren und meinem Traum vom gemeinsamen Draußenleben wieder ein Stück näher kommen, das Chika-Camp!
Beide Chikas stehen nun ganz nah an der Pferdekoppel und mit einer Feuerstelle dazwischen. Damit möchten wir kleinen Gruppen oder Familien ein gemütliches und abgeschiedenes Beisammensein draußen ermöglichen. Eine Außenküche und ein eigenes Bad mit Solardusche sind noch in Arbeit und hoffentlich fertig, sobald die ersten Urlauber wieder anreisen dürfen.
Trotz fehlender Urlauber ist es sehr lebendig auf dem Hof. Die vielen Tiere, die sich hier auf dem Hof frei bewegen können, sorgen immer wieder für Überraschungen. Eines Morgens stand statt meinem Handwerker der Esel in der Werkstatt und schaute mich fragend an. Und ich fragte mich, ob er wohl seine neugierige Nase auch morgens in die Chikas stecken und damit Gäste wecken wird?
Mit Pferden assoziiere ich sofort Reiten und damit überkommt mich der langgehegte Wunsch endlich reiten zu lernen und die Trauer nicht wirklich Zeit dafür zu finden. Aber Pferde sind nicht nur zum Reiten interessant. In dieser Woche habe ich das Beobachten des Miteinanders der Pferde für mich entdeckt. Just als ich ankam wurde ein junger Deckhengst erstmals in die Herde eingeführt. Ich durfte Zeuge seiner mal glückenden, mal abgewiesenen Annäherungsversuche an die sehr unterschiedlichen Stuten sein. Wer weiss, nächstes Jahr beobachte ich vielleicht junge Fohlen, die miteinander über die Wiesen toben.
Wenn es mir zu trubelig wurde oder mir der Kopf schwirrte radelte ich zum Wummsee. Der magisch, klare Waldsee nahbei berührt mich immer wieder. Für mich ist dieser Ort mein Neuseeland in Deutschland! Inmitten alter Buchen-Mischwälder verführt er mich zum Badengehen, unwillkürlich, selbst im April. Und wenn der Vögel Gesang die letzten Sonnenstrahlen aus dem Wald begleitet, kommt in der Waldesstille endlich auch in mir etwas zur Ruh.
Weitere Infos und Fotos von Renates Hof und Buchungsmöglichkeit findet ihr hier.
Hirschbrunst & Wildnissolo in der Chika
Die ersten Blätter verfärben sich und Herbst liegt in der Luft. In mir wächst die Vorfreude auf das Farbspektakel, Erntezeit, Pilzduft, Nebel über den Feldern und ganz neu: röhrende Hirsche! Die gibt es bald in der Eifel zu erleben. Zusammen mit Lien de Coster aus Belgien hüten wir dort ein Wildnissolo, eine zeitgenössische Adaption der Visionssuche. Weitere Infos dazu unter leavesoflien.com
Das Retreat ist für Menschen, die sich nach diesem besonderen und vielleicht herausfordernden Sommer bereits in den Wehen einer Neuausrichtung befinden, dem Alltag den Rücken kehren wollen, um ihren feinen, inneren Stimmen zu lauschen und sich von der Natur für ihren weiteren Weg inspirieren lassen wollen.
Ganz besonders freue ich mich erstmals ein Wildnissolo in einer Chika anbieten zu können. Damit möchte ich Menschen, die aus gesundheitlichen oder sonstigen Gründen mehr Komfort brauchen, ebenfalls einen solchen rituell begleiteten Naturaufenthalt ermöglichen.
Das Wildnissolo wird auf Englisch geleitet. Falls dies ein Problem sein sollte, schreib uns einfach und wir suchen nach einer Lösung. Weitere Infos gibt es hier
Chikas erleben in der Eifel und MeckPom
Meine Chikas haben einen Ort gefunden! Es gab soviel Resonanz auf meine Anfrage und mehr wunderschöne und passende Plätze, als ich in dieser kurzen Zeit mir habe anschauen können. Vielen Dank, all denen, die mir geschrieben haben! Eure Resonanz hat mich sehr darin bestärkt, mit dem Projekt weiter zu machen. Und ich bin dankbar, für die wunderschönen Orte und die neuen Kontakte, um die ich mich gerade reicher fühle.
Einer dieser Orte ist in der Eifel, in der ich zuvor noch nie gewesen bin. Dort lernte ich Friederike kennen, die seit 7 Jahren dort einen wunderschönen Platz und ein kleines, feines Seminarhaus hütet. Ihr Platz liegt am Rande einer Siedlung von 3 Häusern nahe Hellenthal, in einem Tal, durch das idyllisch ein Bach fließt, gesäumt von Kuhweiden und Wald- und Wiesenhängen. Gelegentlich finden dort Seminare statt, ansonsten ist es dort sehr, sehr ruhig. Zwischen Kuhweide, Wanderweg und Bach hat Friederike ein kleines, wildes Plätzchen, zu nass zum Zelten, aber ideal für eine Chika.
Vor 10 Tagen haben wir Chika-San dort aufgebaut, unweit des Baches. Wenn es ganz still ist, kann man das Plätschern vom Bett aus hören. Er ist etwa knietief an einer Stelle, gerade tief genug, um sich darin zu erfrischen. Vom Bett blickt man auf die Kuhweide mit braunen Kühen, wie im Bilderbuch. Man kann endlos durchs Tal wandern, Vögel beobachten und in kleinen Seen schwimmen gehen, wenn einem der kleine, munter plätschernde, klare Bach nicht reicht. Weitere Infos und die Kontaktinfos von Friederike findet ihr hier: http://www.eifelhaus-hellenthal.de
Auf unserer Reise mit dem VW-Bus ohne Klimaanlage sehnten wir uns nach einer Abkühlung und ich träumte auch für die anderen Chikas von einem Ort mit einem schönen See. Ich hatte noch keine Ahnung, wo ich den finden würde, aber MeckPom ist dafür auf jeden Fall eine gute Adresse. Ich fragte etwas herum und lernte dann Renate kennen, die in Diemitz, etwa 20km nördlich von Rheinsberg einen Pferdehof mit Urlaubspension betreibt. Die Umgebung ist traumhaft schön, mit klaren Seen, hügelige Landschaft, malerische Buchenmischwälder, knorrige, alte Robinien säumen den Weg zum nahegelegenen See – ein Ort zum Verlieben und Entspannen.
Die Atmosphäre auf dem Hof ist lebendig und trubelig im besten Sinne: Esel, Truthan, Schwein und Schaf, Mensch und Tier – ein jeder darf sich hier frei bewegen. Es gibt Ferienwohnungen, Bauwägen, Schäferwägen und nun auch zwei Chikas zum Übernachten. Ein breites Spektrum an Möglichkeiten, das von Renate liebevoll und achtsam zu einem stimmigen Ensemble zusammengefügt wurde. Es gibt ein Gästehaus mit Toiletten und Duschen und einen großen, gemütlichen Gemeinschaftsraum mit Küche für nasse Tage. An trockenen Tagen ist er eher unauffällig, so wie auch die anderen Gebäude. Der Himmel, die Weite und die großzügigen Pferdekoppeln, auf denen die 35 Pferde in vollem Galopp sich frei austoben können, sind weitaus präsenter.
Dort unweit der Pferdekoppeln, hinterm Hollerbusch versteckt, dort stehen nun die zwei anderen Chikas. Eine Nacht konnte ich darin schon verbringen und das feine Vibrieren des Bodens eines vorbei galoppierenden Pferdes spüren. Erinnerungen vom Nationalpark in Südafrika wurden wach, in denen die Zebras in großen Horden frei umher galoppieren. Ich bin gespannt auf Geschichten und Erlebnisse in diesen zwei Chikas. Weitere Infos und den Kontakt von Renate findet ihr hier:
Unsere Chikas suchen ein neues zu Hause
All ihr, die ihr gern draußen lebt, in unmittelbarem und sinnlichem Kontakt mit der Natur – an Euch wende ich mich mit einer Anfrage:
Seit langem schon träume ich von einem Seminar- und Retreatort an dem man gemeinsam draußen schlafen, essen, leben – sein kann. Ich fand es schade, dass viele wirklich tolle Seminare nur Camp-affinen Menschen zugänglich waren oder aber die Seminare an ein Seminarhaus gebunden waren, um auch älteren Menschen oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen ein bequemes Bett anbieten zu können. Näheres zu diesem Ort namens Gondea findet ihr hier.
Ein geeigneter Platz war zwar noch nicht in Sicht, doch ich hatte Lust, Zeit und Tatendrang, bin meiner Vision gefolgt und habe vier wunderschöne hölzerne Häuschen gebaut, in denen man naturnah und komfortabel draußen übernachten kann.
Kaum war die erste Chika fertig, fand sich ein Platz. Zwei Sommer lang haben Menschen dort in den Chikas den Morgennebel aufsteigen und Vögel und Tiere vom Bett aus beobachten können. Eine detaillierte Beschreibung des Konzepts dieser „Chikas“ findet ihr hier.
Seit letztem Sommer stimmt der Platz nicht mehr und unsere Chikas brauchen ein neues zu Hause und Menschen, die sie hüten.