Nachwuchs auf dem Pferdehof

Es ist 1.Mai und es grünt und blüht und summt und brummt überall um mich herum. Gerade bin ich auf dem Pferdehof von Renate, um die beiden Chikas zum Draußenschlafen wieder aufzubauen und um eine Sommerküche zu ergänzen. Draußen leben ist die Vision, die mich seit Jahren die Chikas jeden Oktober ab- und im Frühling wieder aufbauen lässt, um Menschen zum Draußenleben zu verführen. Die zahlreichen Tiere, die sich hier frei auf dem Hof bewegen können, machen es vor.

Nicht nur baulich gibt es Zuwachs. Seit gestern gibt es zwei Fohlen auf der Farm. Noch sind die Beine länger als der Hals. Da braucht es die bewährte Giraffentechnik um ans Gras zu kommen. Auch die Gänse haben Zuwachs und Renates bunter Zoo mit über 100 Tieren wächst und wächst. Ich kenne keinen Ort, wo Ziege, Schaf und Schwein, Pony, Pferd und Esel, Katze, Hund und Hamster so friedlich frei nebeneinander her leben und z.T. auf der riesigen Koppel frei toben können.

Wenn ihr noch ein Urlaubsziel sucht – schaut doch mal in Diemitz vorbei! Mehr zu den Chikas hier. Für Belegung und Buchung klick hier.

Ruhige Nächte in MeckPom

Das neue Toilettenhäuschen

Das Wasser fließt wohin es soll, zumindest in unserer neuen Draußentoilette auf dem Ferienhof von Renate in Diemitz in MeckPom. Über die Gräben, die im Frühjahr noch für all die neuen Anschlüsse geöffnet wurden, ist längst Gras gewachsen. Ein schattenspendener Pavillion kam noch hinzu und ein eigener Wasseranschluß für die Chikas. Nun fehlt nur noch eine kleine Küche zum Glamping-Abenteuer! Meinem langen Sinnen nach einer praktischen und dennoch ästhetischen Lösung zum Mückenproblem hat Renate durch zwei übergroße Moskitonetze ein spontanes Ende bereitet. Chika drunter – fertig! So einfach. Im Juli hatte ich die Gelegenheit eine Nacht darunter zu verbringen und vom Bett aus mückenfrei die all-abendliche Fütterrunde mit dem Heuwagen und einer Schar von Kids zu verfolgen. Etwas später sah ich den Mond durchs große runde Fenster aufgehen, hörte Pferde friedlich neben mir schnauben und schmatzen und konnte mich nur schwer von dieser stillen Idylle trennen.

Mückenfreie Nächte draußen

WILDKATZEN gestartet

Vor zwei Wochen startete unser neues Jugendprojekt WILDKATZEN! Es war eine Auftaktveranstaltung mit denen, die bereits in der DRACHINZEIT ihren Übergang vom Kind zur Jugendlichen mit einer Nacht allein im Wald feierlich markiert haben. Wieder anzuknüpfen an die wertvollen Erfahrungen dieser Zeit, sich achtsam austauschen über heikle und doch so wichtige Themen und einfach mal wieder ohne feste Termine draußen miteinander den Sommer zu genießen, dass wollten die 15-18Jährigen. Drei Tage dick ist die Zivilisationschicht heißt es und diese drei Tage brauchte es auch, bis wir vom Alltags- und Erwartungsdruck befreit wieder miteinander tanzen und lachen konnten, tags im Wasser, nachts am Feuer, zeitlos zwischen leicht und tief. Mit Isabels Liedern, Liens Gedichten und Danis vegetarischen Köstlichkeiten aus dem ungarischen Gulaschkessel flogen wir auf den roten Teppichen weit hinfort, vorbei an weißen Drachen und grünen Pudeln und schallendes Gelächter tönte über den nächtlichen See. Danke für diese lebendige, bunte Zeit und auch Dank an unseren neuen Träger Zukunftsfähig e.V., der uns bei diesem Abenteuer unterstützt. Mehr zum Projekt WILDKATZEN hier.

Ende September wartet nun die WANDELZEIT ebenfalls nahe Rheinsberg auf Jugendliche, die bereit sind, sich in der Natur und mit Gleichgesinnten auf den Weg in die Selbstständigkeit zu begeben, zu lernen was es braucht, um selbst zu stehen und während der Nacht im selbstgebauten Unterstand im Wald das bereits Gelernte zu erproben. Noch gibt es freie Plätze. Näheres dazu hier…

Sag-Ja! – Aus Sabrina wird Zaia

Einige von Euch haben mich unter dem Namen Sabrina kennengelernt. Nach einigen Jahren der Unklarheit habe ich mich jetzt entschlossen, mich auf die Vokale in dem Namen zu fokussieren und mich statt Sabrina, Zaia (gesprochen Saja) zu nennen. Kurz und kraftvoll war meine Intention, daher „Z“ statt „S“ (was in Belgien und den Niederlanden als deutsches „S“ gesprochen wird). Als Merkhilfe hat in meinen Camps die Formel „Sag-Ja!“ gut funktioniert und mittlerweile ist es auch ein Motto für diesen neuen Lebensabschnitt für mich geworden, von dem ich hier ein wenig berichten möchte.

Wer mich länger kennt, weiss vielleicht um meine gute Beobachtungsgabe, meine Zurückhaltung, meine kritische Haltung zu fast allem und die Fähigkeit bei Bedarf nahezu unscheinbar zu werden. Das habe ich lange geübt und es ist wohl eine sinnvolle Strategie, wenn man sich nicht wirklich zu Hause fühlt in seiner Umgebung. Aber es lähmt auch und all die gewonnen Erkenntnisse wollen irgendwann im eigenen Wirken sich entfalten. 

Und es kam der Tag, da das Risiko in der Knospe zu verharren, schmerzvoller wurde, als das Risiko zu blühen.“ 

ANAIS NIN

Für mich kam dieser Tag vor 7 Jahren, als mir klar wurde, dass mein Job mich zwar an wundervolle Orte der Welt führt, ich die meiste Zeit dann aber trotzdem im Büro und hinter dem Bildschirm verbringe. In meiner Freizeit hatte ich inspirierende Begegnungen unterschiedlichster Art. Ich musizierte, töpferte, schrieb, tanzte, wanderte durch die Natur, kurz ich war glücklich und lebendig. Im Büro hingegen musste ich mit Schokolade und innerem Druck gegen Müdigkeit, Sinnlosigkeit und depressive Schübe kämpfen. Ich habe das sichere Polster dann verlassen und mich auf eine Wanderschaft begeben, ohne klaren Plan. Eine Weile konnte ich mich hinter dem Sabbat-Jahr-Status gut verstecken. Dann kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem Smalltalk und die Frage nach der beruflichen Identität zur Qual werden. Diese Fragen, die im Innern so laut und quälend rufen und damit eine Reihe unangenehmer Ängste aufwecken. Aber sie bringen einen nicht um, mich zumindest nicht. Und so ging auch diese Zeit irgendwann vorüber und es kam der Moment, an dem mich meine immer gleiche Ausrede schlichtweg langweilte und ich wurde kreativer. Von nun an wartete ich selbst gespannt in neuen Begegnungen, welche Antwort mir heute einfallen würde. „Und was machst du so?“ – „Ich lebe!“ sagte ich irgendwann.

Mein stetes Suchen und Einlassen auf Neues hat mich schließlich in einer Welt ankommen lassen, in der ich mich endlich zu Hause fühle. Ein paar grundsätzliche Entscheidungen hat es dafür noch gebraucht, die nicht leicht waren und ihre Zeit brauchten bis die Weichen im Kopf umgelegt waren. Zum Beispiel die Entscheidung, mein geliebtes, so bunt pulsierendes Berlin mit all den vertrauten und funktionierenden Netzwerken zu verlassen und vorübergehend im Bus zu leben. Nun lebe ich an verschieden schönen Orten in der Natur, meistens draußen und mit Menschen, die ähnliche Vorlieben teilen. Und auch wenn vieles noch im Sich-Finden ist, so ist es doch, als ob plötzlich das Negativ zum Positiv wird und die Dinge, die noch fehlen zum Glück, deutlicher und greifbarer erscheinen. Jetzt gibt es plötzlich die so lang vermisste Klarheit wozu ich Ja-Sagen mag und den Mut, das Vertrauen und den Glauben, dass das Leben, wie ich es mir immer schon gewünscht habe, möglich ist. Das, was es dazu braucht – und es ist interessant, dass ich das gerade in dieser verunsichernden Zeit schreibe, in der manch einer in seinem Vertrauen gerade stark herausgefordert wird – ist „Sag-Ja!“ 

Danke Euch allen, die mich auf meiner Wanderschaft gehalten, getragen und auf vielfältigste Weise unterstützt haben. Ihr habt mir erlaubt, im Dunkeln weiterzugehen, bis endlich Licht am Ende des Tunnels in Sicht war. Danke! 

Zaia

Chika’s träumen vom Frühling

Von Juni bis Oktober standen die drei Chika’s in der Eifel und in Diemitz in MeckPom für Naturliebhaber bereit, dann haben wir sie abgebaut und im trockenen Schuppen eingelagert. Das dünne Sperrholz eignet sich nicht zur Überwinterung draußen. Statt chemischer Imprägnierung reinige ich die Oberflächen am Ende der Saison und bessere Schadstellen aus, bevor wir sie im Frühling wieder aufbauen.

In Hellenthal in der Eifel kann man ab Ostern wieder dem Rauschen des nahen Baches lauschen. Pünktlich zum Start des Eifel-Feuer-Sitouts soll sie dort wieder stehen. In Diemitz wollen wir etwas mehr bauen. Dort kann man ab Ende April die Pferde wieder vom Bett aus beobachten und vielleicht gibt es dann sogar eine Draußendusche. Näheres dazu im Frühlingsbrief.